Die Philosophielehrerin Nathalie steht mit beiden Beinen fest im Leben. Als ihr Mann sie nach 25 Jahren Ehe plötzlich für eine Andere verlässt, ihre Mutter ins Altersheim muss und ihr Verlag den Vertrag kündigen will, erfährt Nathalie völlig unerwartet ein ganz neues Gefühl der Freiheit. Sie ist fest entschlossen, glücklich zu bleiben und offen zu sein für alles, was kommt.
ALLES WAS KOMMT ist ein starkes Frauenporträt und zugleich eine warmherzige Reflektion über Umbrüche, Älterwerden und Sinnsuche. Isabelle Huppert brilliert in einer Paraderolle als Nathalie und changiert subtil zwischen Trotz und Traurigkeit, Stärke und Zerbrechlichkeit. Mit feinem Gespür für leise Töne inszeniert Mia Hansen-Løve unaufgeregt und intelligent eine persönliche Suche nach neuen Wegen und wurde dafür bei der Berlinale 2016 mit dem Silbernen Bären für die Beste Regie ausgezeichnet.
Mia Hansen-Løve (Regisseurin)
Sie wurde 1981 in Paris geboren. Ihr Schauspieldebüt feierte sie mit 17 Jahren in Olivier Assayas' ENDE AUGUST, ANFANG SEPTEMBER. Danach folgte ein Studium am Pariser Conservatoire d'art dramatique und eine Tätigkeit als Autorin für die „Cahiers du Cinéma“. Ihr erster langer Spielfilm TOUT EST PARDONNÉ erhielt mehrere Preise, u. a. wurde er für den César nominiert und gewann den Prix Louis Delluc für den besten Erstlingsfilm. Mia Hansen-Løve lebt in einer Lebenspartnerschaft mit Regisseur Olivier Assayas.
Filmografie
2016 ALLES WAS KOMMT
2014 EDEN
2011 EINE JUGENDLIEBE
2009 DER VATER MEINER KINDER
2005 TOUT EST PARDONNÉ
Statement zum Film
„Auf der einen Seite stand die Beziehung meiner Eltern Vorbild, dieses intellektuelle Band, das sie verbunden hat, und die Energie meiner Mutter. Auf der anderen Seite interessierte mich die Wucht einer Trennung und die Schwierigkeit, die einige Frauen ab einem gewissen Alter damit haben, der Einsamkeit zu entkommen. Aber während des Schreibens hatte ich immer auch Isabelle Huppert in der Hauptrolle im Kopf. So entstand Nathalie in einer Mischung aus meinen Erinnerungen und Beobachtungen sowie aus Isabelle. Das Drehbuch zu ALLES WAS KOMMT schrieb sich sozusagen fast von selbst, obwohl ich Angst hatte vor dem Thema und seiner Wirkung auf mich. Es machte mir Angst wegen dieser eigenartigen Traurigkeit der weiblichen Natur, aber es musste sein. Ich wollte mein Ziel ohne Angst und ohne Selbstzensur erreichen. Angst hätte mich z.B. dazu getrieben, eine romantische Begegnung einzufügen für ein optimistischeres Ende. Selbstzensur hätte dazu geführt, aus Nathalie etwas anderes zu machen als eine Philosophielehrerin. Je mehr ich daran arbeitete, desto klarer wurde mir die Verbindung zwischen dem Lehren von Philosophie und dem, was Kino mir bedeutet. Das, was sich durch meine Eltern auf mich übertragen hat, und was ich mit meiner Arbeit weiterführe, ist die Suche nach Sinn; ständiges Fragen; außerdem auch ein Drang zur Klarheit und eine Beschäftigung mit Integrität. Die Stärke und der Mut, die uns unser Fragen geben kann, bilden den Kern des Films.“
Filmografie (Auswahl)
2015 VALLEY OF LOVE – TAL DER LIEBE (Regie: Guillaume Nicloux)
2015 LOUDER THAN BOMBS (Regie: Joachim Trier)
2012 LIEBE (Regie: Michael Haneke)
2011 MEIN LIEBSTER ALPTRAUM (Regie: Anne Fontaine)
2011 I’M NOT A F**KING PRINCESS (Regie: Eva Ionesco)
2010 COPACABANA (Regie: Marc Fitoussi)
2009 WHITE MATERIAL (Regie: Claire Denis)
2009 VILLA AMALIA (Regie: Benoît Jacquot)
2008 HOME (Regie : Ursula Meier)
2008 PRIVATBESITZ (Regie: Joachim Lafosse)
2005 GABRIELLE – LIEBE MEINES LEBENS (Regie: Patrice Chéreau)
2004 MEINE MUTTER (Christophe Honoré)
2003 WOLFZEIT (Regie: Michael Haneke)
2002 8 FRAUEN (Regie: François Ozon)
2001 DIE KLAVIERSPIELERIN (Regie: Michael Haneke)
1999 NUR KEIN SKANDAL! (Regie: Benoît Jacquot)
1998 SCHULE DES BEGEHRENS (Regie: Benoît Jacquot)
1997 DAS LEBEN IST KEIN SPIEL (Regie: Claude Chabrol)
1996 WAHLVERWANDTSCHAFTEN (Regie: Paolo Taviani, Vittorio Taviani)
1995 BIESTER (Regie: Claude Chabrol)
1994 AMATEUR (Regie: Hal Hartley)
1991 MADAME BOVARY (Regie: Claude Chabrol)
1980 RETTE SICH, WER KANN (DAS LEBEN) (Regie: Jean-Luc Godard)
1980 DER LOULOU (Regie: Maurice Pialat)
1979 DIE SCHWESTERN BRONTE (Regie : André Téchiné)
1977 DIE SPITZENKLÖPPLERIN (Regie: Claude Goretta)
Filmografie (Auswahl)
2015 MADAME MARGUERITE ODER DIE KUNST DER SCHIEFEN TÖNE (Regie: Xavier Giannoli)
2014 DREI HERZEN (Regie: Benoît Jacquot)
2013 GARE DU NORD (Regie: Claire Simond)
2013 MAMAN UND ICH (Regie: Guillaume Gallienne)
2012 DIE WILDE ZEIT (Regie: Olivier Assayas)
2009 36 VUES DU PIC SAINT LOUP (Regie: Jacques Rivette)
2009 DER VATER MEINER KINDER (Regie: Mia Hansen-Løve)
1998 ENDE AUGUST, ANFANG SEPTEMBER (Regie: Olivier Assayas)
1995 VORSICHT – ZERBRECHLICH! (Regie: Jacques Rivette)
1994 JOHANNA, DIE JUNGFRAU – DER KAMPF / DER VERRAT (Regie: Jacques Rivette)
1993 ALLE LIEBEN MATHILDE (Regie: Edwin Baily)
Filmografie (Auswahl)
2015 FAMILIE ZU VERMIETEN (Regie: Jean-Pierre Améris)
2014 GEMMA BOVERY – EIN SOMMER MIT FLAUBERT (Regie: Anne Fontaine)
2012 HOLY MOTORS (Regie: Léos Carax)
2008 L’HEURE D’ÉTÉ (Regie: Olivier Assayas)
2006 KOMMA (Regie: Martine Doyen)
2005 L’ANNULAIRE (Regie: Diane Bertrand)
2005 LE DOMAINE PERDU (Regie: Raoul Ruiz)
2003 CE JOUR-LÀ (Regie: Raoul Ruiz)
2001 VIDOCQ (Regie: Pitof)
2001 DIE STARKEN SEELEN (Regie: Raoul Ruiz)
2001 PAKT DER WÖLFE (Regie: Christophe Gans)
2000 DIE TREUE DER FRAUEN (Regie: Andrzej Zulawski)
1999 DIE WIEDERGEFUNDENE ZEIT (Regie: Raoul Ruiz)
1994 CASA DE LAVA (Regie: Pedro Costa)
1977 JEDEM SEINE HÖLLE (Regie : André Cayatte)
1976 L’ACROBATE (Regie: Jean-Daniel Pollet)
1974 ERICA MINOR (Regie : Bertrand Van Effenterre)
1972 DAS SPÄTE MÄDCHEN (Regie: Jean-Pierre Blanc)
1971 DER LETZTE TANZ DES BLONDEN TEUFELS (Regie: Sergio Gobbi)
1969 DIE MILCHSTRASSE (Regie: Luis Buñuel)
1963 JUDEX (Regie: Georges Franju)
1962 DIE TAT DER THERESE D. (Regie: Georges Franju)
1962 DAS BRENNENDE GERICHT (Regie: Julien Duvivier)
Filmografie (Auswahl)
2014 EDEN (Regie: Mia Hansen-Løve)
2013 JULIETTE (Regie: Pierre Godeau)
2012 DIE WILDE ZEIT (Regie: Olivier Assayas)
2012 UN ENFANT DE TOI (Regie: Jacques Doillon)